Ausstellen / Zeigen

Wie andere denkende Tätigkeiten auch sind Zeichnen, Schneiden, Kombinieren kein vom Rest der Welt abgetrenntes Verfertigen von Eindeutigkeiten jenseits von Zeiten und Räumen, im Gegenteil. Je mehr sie Teil eines Kommunikationsprozesses sind, desto lebendiger, vielschichtiger, berauschender werden sie.
Ich kommuniziere meine Arbeiten – meist Zeichnungen und Objekte – in Ausstellungen, Vorführungen, Performances (siehe z. B. „Liebesobjekte“, 2005, Wer hinten steht, sieht wenig für „MACIUNAS’ LEARNING MACHINES“, 2003/4 „Zeichnungen und Objekte in kurzen Stücken“, seit 1999).
Ich arbeite hauptsächlich in Serien, die einzelnen Blätter oder Teile dieser Serien sind aufeinander bezogen, z. B. schrittweise Anleitung zum Zeichnen, 2010, Bleistift auf Papier A4 (nicht reproduzierbar).

Für viele dieser Serien gibt es Vorführprogramme für kleineres oder größeres Publikum, in Kombination mit Ausstellungen oder als eigenständige thematische Programme.
Ich falte Zeichnungen auseinander und rolle Objekte aus, mal stumm, mal wie in einem zufälligen Gespräch, mit eingesprochenem Text oder mit Geräuschen. Ich stelle vorführend Zusammenhänge her, die irreführend oder überraschend sein können.
Beispiel: Im Verlauf der Vorführung „alles was weg ist“ am 28. 8. 2011 zeige ich ein Buch (Auftritt im Fingertheater, 6. 8. 2010, Acryl auf Papier, 36 Seiten, 20×21 cm). Während ich die Seiten umblättere, lese ich Satz für Satz eine Filmbeschreibung aus dem Stattmagazin Zitty vor. Nach diesem Durchlauf blättere ich dasselbe Buch noch einmal vor, diesmal mit dem Text zu einem ganz anderen Film. Julia Büttelman bügelt dazu, man hört die Geräusche des Dampfbügeleisens.
Astrit Schmidt Burkhardt kommentiert das so: „Tiefsinn und Höhepunkt der Veranstaltung bildeten die modulierte narrative Aufladung der konzeptuellen Abstraktion von Zeichnung bei simultaner Gestik am Bügelbrett der Repetition.“
In anderen Vorführungen zeige ich die Teddybär-OP (2015) oder Landschaften im Alter von 1980 (2007), Industrieanlagen (2011) mit Henkeln, Perücken (2004/5) als Denkobjekte, bezaubernde Flecken (2008) oder Sofamolekülkomplexe (2002), einen Kleiderschrank (2016 u. w.) und winzige Selbstportraits (2017).

Ich zeichne an einem Ort mit der Wahrnehmung für diesen Ort: Eine diskrete Ordnung für „Sauberkeit, Service, Sicherheit“, 9. 2. 2005, U2 Alexanderplatz.

Es gibt Vorführungen, in deren Verlauf Diagramme oder Objekte unter Publikumsbeteiligung entstehen: wer hinten steht, sieht wenig für „MACIUNAS’ LEARNING MACHINES“, 2003/4, SMB Kunstbibliothek.

Es gibt Vorführungen, bei denen ich für das Publikum nach Vorlagen oder Vorgaben auf Bestellung zeichne: D. O.D. – DRAWING ON DEMAND, 2000, mit Angela von Moos

Es gibt Vorführungen, bei denen das Publikum z. B. durch die Dauer des Verzehrs einer Waffel einen zeitlichen Rahmen vorgibt: Zeitfenster / Zeitpolster (2008) mit Waffeluhr für „alles, was weg ist“ (2011)

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